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Biologiekurse im Schülerlabor der RUB |
Wir waren Dr. Slab
Die Biokurse 13.3 und 13.4 hatten das seltene Glück, einen freien Platz im Alfried-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Uni in Bochum zu bekommen, um einen Tag lang gentechnische Untersuchungsmethoden selbstständig auszuprobieren und dabei die hochmoderne Ausstattung dieses Labors nutzen zu können. Dass der zweite Labortag ausgerechnet auf den Tag des Wasserrohrbruches fiel und wir somit die einzigen waren, die an diesem Tag angestrengt arbeiteten, machte natürlich viele neidisch, die dieses Glück nicht genießen durften, sondern einen langweiligen Tag zu Hause verbringen mussten.
Wir aber schlüpften in Laborkittel, zogen Schutzbrillen auf und verwandelten uns damit in Menschen, die zumindest so aussehen, als wüssten sie, was sie machen. Da auf allen Kitteln die Abkürzung des Schülerlabors Slab stand, mutierten alle Anwesenden zu Dr. Slab und so konnte man den ganzen Tag Gesprächsfetzen aufschnappen, die nicht nur diesen Namen, sondern auch wichtige medizinische Anweisungen enthielten. („Dr. Slab, bitte kommen Sie, wir haben einen Notfall!“ „Dr. Slab, bitte reichen Sie mir die Pipette, wir haben keine Zeit zu verlieren.“ „Dr. Slab, bitte sehen Sie sich den Patienten noch einmal an, ich glaube er muss unter die Labordusche!“ „Dr. Slab?“-„Ja, was ist denn, Dr. Slab?“) Das Ziel des Tages war es herauszufinden, ob die uns gegebenen DNA-Proben von Mais stammten und ob dieser gentechnisch verändert war. Dafür musste zuerst das einwandfreie Pipettieren gelernt werden, bevor die Proben mit Hilfe verschiedenster Arbeitsschritte für die Polymerase-Ketten-Reaktion und letztlich für die Gelelektrophorese vorbereitet werden konnten. Am Ende hatten zumindest einige Dr. Slabs ein vorzeigbares Ergebnis, und nach Anfärben der DNA-Proben stellte sich unter UV-Licht heraus, dass diese nicht nur alle von Mais stammten, sondern dass einige tatsächlich gentechnisch verändert waren. (J. Seroka)
Zuletzt geändert am: 09.11.2011 um 14:12
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