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FSJ auf den Philippinen (I)

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Gerade uns als Don-Bosco-Gymnasium freut es immer, wenn sich Abiturienten nach dem Schulabschluss für ein freiwilliges soziales Jahr entscheiden. Schon mehrfach haben wir auf unserer Homepage Blogs mit Erfahrungsberichten verlinkt. Diesmal erzählt Linus Mlekuz-Vencelj, der seit einem halben Jahr auf den Philippinen lebt, Herrn Schulte-Oversohl von seinen Erfahrungen.

Hallo Linus. Ich freue mich sehr, dass Du uns an Deinem Abenteuer teilhaben lässt. Auf die Philippinen zu kommen, ist bestimmt gar nicht so einfach. Um ein klassisches Urlaubsland handelt es sich ja nicht gerade.

Der Hinflug war relativ entspannt und hat plus Umstiege etwa 23 Stunden gedauert. Wir sind von Frankfurt nach Jeddah in Saudi-Arabien, dann nach Manila und zum Schluss nach Iloilo geflogen. Mir sind bei der Landung in Manila tatsächlich die Tränen gekommen. Ein ganzes Jahr verging seit meiner Bewerbung, so lange habe ich darauf gewartet.

Übrigens sind zwischen Deutschland und den Philippinen sechs bzw. sieben Stunden Zeitunterschied. Während der Winterzeit lebe ich also sieben Stunden in der Zukunft. ;-)

Du bist mit einer Organisation unterwegs. Wie hat man Dich an Deine Arbeit herangeführt?

Die erste Woche hatten wir ein Einführungsseminar und danach wurden wir in unsere Unterkünfte geschickt, wo ich mit fünf Mädchen in einer WG gelebt habe. Anfangs habe ich bei "Uygongco" gearbeitet. Die Organisation unterstützt Schulen mit Spenden und Geld.

Beim Thema Schule können wir alle mitreden. Wie ist der Unterricht auf den Philippinen organisiert?

Aufgrund des Lockdowns wurden die Schulen erst wenige Wochen vor unserer Ankunft wieder geöffnet. Der Lockdown hat hier tatsächlich zwei Jahre gedauert; das hat uns alle ziemlich schockiert. Nach etwa einem Monat durften wir dann in die Grundschulen, drei Freiwillige pro Schule. Jedoch fielen unsere Aufgaben dort mager aus: Wir haben hinten im Klassenraum gesessen und zugeguckt. Die Lehrer wollten nicht, dass wir helfen. Wir wurden als Gäste gesehen, und uns wurden während des Unterrichts auch ständig Essen vorbeigebracht. Das war ziemlich unangenehm - vor allem, weil viele der Kinder kaum etwas zu essen haben

Philippinische Schulen sind natürlich anders als in Deutschland. Leider war ich bisher nur in Grundschulen, aber das finden Sie sicher trotzdem ganz interessant. Es gibt immer Mutiple-Choice-Aufgaben. Selbst im College muss man in den "exams" die Antwort ankreuzen, anstatt selber etwas zu schreiben. Die Philippinen kennen das Prinzip vom spielerischen Lernen nicht. Sogar im Kindergarten gibt es schon Unterricht, und es werden Tests geschrieben.

Auch die Klassenräume sind anders aufgebaut als bei uns: Das Pult steht hinten im Raum, die Tafel vorne und in einer Ecke ist ein Comfort Room, also ein Klo, das allerdings mit "Komfort" nicht viel zu tun hat. Die Wände reichen nicht bis zur Decke, weshalb man alles hört...


Links: Straße zu Linus' Unterkunft - Rechts: Typisches Bad. Der Eimer ist die Dusche.

Auch außerhalb der Schule war das Leben auf den Philippinen anfangs bestimmt ein Kulturschock für Dich als Mitteleuropäer.

Die Philippinen sind voller Straßentiere. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viele Tiere auf den Straßen unterwegs sind. Hauptsächlich Hunde. Katzen sieht man auch manchmal. Leider sind sie in einem furchtbaren Zustand: abgemagert, teilweise ohne Fell, verletzt, schwanger, von Flöhen und Parasiten befallen. Einige haben auch entstellte Augen.

Im September habe ich ein Miauen im Garten gehört. Nach einigem Suchen habe ich eine Baby-Straßenkatze gefunden. Am Anfang wollte ich sie wegen des Tollwutrisikos nicht anfassen, irgendwann war es mir aber egal (nicht die schlauste Einstellung, ich weiß). Ich habe sie bei mir aufgenommen. Zu der Zeit habe ich im Stadtteil Molo gelebt, deswegen habe ich sie Mola genannt. Ohne mich wäre sie wahrscheinlich gestorben. Ich bin zum Tierarzt mit ihr, und sie wurde auch gegen Tollwut geimpft. So konnte ich wenigstens einem Tier helfen; das gibt mir schon'mal ein besseres Gewissen.

Es ist eine unfassbare Erfahrung, in einem Entwicklungsland zu leben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es normal finden werde, wenn Tiere vor mir geschlachtet werden, oder ich eine Kakerlake oder "Riesenkrabbenspinne" im Bad habe. Die können Sie gerne mal googeln: Die werden größer als eine Hand.

Nein danke, Linus. Aber wie funktioniert es eigentlich mit der Verpflegung?

Das Essen hier ist leider sehr süß und oft frittiert. Sogar in der Soße für Nudeln ist Zucker drin. Ich persönlich bin die sehr einfache philippinische Küche gewohnt, da ich ja bei den Einheimischen lebe, wenn ich unterwegs bin. Es gibt Reis mit Fisch oder Fleisch, manchmal auch Ei dazu. Ohne Soße oder Gewürze. Und das Fleisch ist auch nicht nur Fleisch. Es wird ein Tier geschlachtet, gehäutet, dann kleingehackt und in den Topf geworfen. Weil die Tiere hier sehr mager sind, besteht das Fleisch eigentlich nur aus Haut und Knochen. Das beliebte Gericht auf dem Foto nennt sich Chicken Adobo.

Der zweite Teil von Linus' Erfahrungsbericht folgt am 28.02.2023.

 

 

 

 

 

 

Zuletzt geändert am: 28.02.2023 um 19:51

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